Sie sind herzlich eingeladen, uns Ihre Fragen zu stellen. Nur wer versteht, warum und wie etwas behandelt werden soll, kann für sich eine bewusste Entscheidung treffen.
Einige Fragen, die uns häufig gestellt werden, finden Sie unten aufgeführt.
Brauche ich unbedingt eine Mundspüllösung?
Das mechanische Putzen mit Bürste und eine gesonderte Zahnzwischenraumpflege kann nicht durch eine Mundspüllösung ersetzt werden! In manchen Lebensphasen kann eine Mundspüllösung unterstützend angewendet werden. Zum Beispiel könnten fluoridierte Lösungen während einer kieferorthopädischen Therapie hilfreich sein, oder eine antibakterielle Spüllösung unterstützt den Heilungsprozess nach operativen Eingriffen, bei einer Parodontitis-Therapie und eventuell bei Patienten mit Handicap.
Warum ist eine individuelle Beratung und Einweisung bezüglich der Hilfsmittel und Techniken empfehlenswert?
Unserer Erfahrung nach putzen viele Patienten die Zahnzwischenräume mit dem falschen Hilfsmittel, mit der falschen Technik und folglich mit einem schlechten Ergebnis. Das Ziel für unsere Patienten ist es, die Anwendung so einfach und effizient und nach persönlichem, manuellem Geschick zu gestalten.
Wie reinige ich am besten meine Zahnzwischenräume?
Während sich für enge Zahnzwischenräume Zahnseide bewährt haben, sollte man größere Zahnlücken mit Interdentalraumbürstchen reinigen. Eine individuelle Auswahl der passenden Hilfsmittel findet bei uns in der Praxis durch die Dentalhygienikerinnen statt.
Zahnseidearten, Zwischenraumbürsten, Sticks, Airflosser, Mundduschen
Wann reinige ich am besten meine Zahnzwischenräume?
Jede Zahnzwischenraumpflege ist besser als keine – egal wann!
Am effektivsten jedoch ist die Zahnzwischenraumpflege beim abendlichen Zähneputzen, weil wir dann für längere Zeit nichts mehr essen und trinken.
Unsere Empfehlung ist, diese nach dem Zähneputzen durchzuführen
Warum ist eine tägliche Zahnzwischenraumpflege notwendig?
Circa 40% aller Zahnoberflächen (alle Zahnzwischenräume) sind selbst mit bester Putztechnik mittels Zahnbürste unerreichbar. Durch die regelmäßige Zahnzwischenraumpflege werden Zahnbelag und Speisereste entfernt. Somit kann einer Zwischenraumkaries (Approximalkaries) bzw. einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) vorgebeugt werden.
Warum soll man fluoridierte Zahnpasten den nicht fluoridierten Zahnpasten vorziehen?
Die Benutzung fluoridierter Zahnpasten ist die am wirksamsten Karies-verhindernden Maßnahme im Rahmen der Kariesprävention. Die Fluoride aus der Zahnpasta lagern sich in die Zahnstruktur ein und machen damit die Zähne widerstandsfähiger gegen Säuren, die beim Verzehr von Zucker entstehen. Eine weitere Wirkung der Fluoride ist deren hemmende Wirkung auf das Herauslösen von Mineralien aus der Zahnoberfläche nach einem Säureangriff und wirken somit einer Entkalkung/Beschädigung des Zahnes entgegen.
Ich gehe regelmäßig zur Prohylaxe und habe trotzdem Parodontitis. Wieso?
Prophylaxe bedeutet laut Definition, dass man durch prophylaktische Maßnahmen eine Erkrankung verhindern kann. Wenn es um die Zahnprophylaxe geht, bedeutet dies, dass man bei zahngesunden Patienten Karies oder Parodontitis verhindern möchte. Die Zahnprophylaxe ist eine gründliche Reinigung aller Zahnoberflächen oberhalb der Zahnfleischgrenze. Patienten, die an einer Parodontitis leiden haben typischerweise zu viele Bakterien in den Zahnfleischtaschen, also unterhalb der Zahnfleischgrenze. Ihnen ist mit einer Prophylaxebehandlung nicht geholfen. Parodontitis-Patienten, die bereits eine Therapie erhalten haben, brauchen lebenslang eine stabilisierende Zahnreinigung, die sich allerdings in einigen Punkten von der Prophylaxe unterscheidet. Sie wird dann nicht mehr Zahnreinigung/Prohylaxe genannt sondern „unterstützende Parodontitis-Therapie“ (UPT).
Kann ich Zähneknirschen und/oder Zähnepressen verhindern?
Schwerlich, da das Knirschen und Pressen mit den Zähnen als selbstständiges Geschehen im Hirnstamm ausgelöst wird und somit nicht bewusst beeinflusst werden kann. Am häufigsten korreliert sozialer Stress mit der Intensität des Knirschens und Pressens. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, Koffein, Alkoholabusus, Angststörungen und bestimmte Medikamente. In jedem Fall kann eine entsprechende Lebensweise das Zähneknirschen und -pressen reduzieren.
Ich soll eine Krone bekommen. Ist das notwendig?
Berechtigte Frage, denn die Vollkronenpräparation bedeutet, dass die gesamte stabilisierende Schmelzhülle des Zahnes entfernt wird, um Platz für die künstliche Krone zu schaffen. Heutzutage sind Vollkronen eigentlich nur dann notwendig, wenn der Zahn davor schon mit einer Vollkrone versorgt war und die Krone erneuert werden muss. Alle Zähne, die keine Vollkrone haben, können aufgrund der Klebetechnologie (Adhäsivtechnik) mittlerweile so schonend versorgt werden, dass die gesunde Zahnsubstanz belassen wird und nur der zerstörte Anteil des Zahnes aufgebaut wird.